Hin und wieder kommt es vor, dass Aufträge nicht in der Kommissionierung erscheinen. Anbei findest du eine Auflistung von Möglichkeiten, wie es dazu kommen kann.
Mögliche Ursachen:
Das „Ausliefern ab“ Datum liegt außerhalb des ausgewählten Zeitraums
Es handelt sich um einen Service-Auftrag
Serviceaufträge werden grundsätzlich nicht für die Kommissionierung herangezogen. Dabei handelt es sich in der Regel um Aufträge mit Kundenhinweisen. Nach Prüfung und Entfernung des Hakens „Serviceaufträge“ wird der Auftrag in den Bereich „Verkauf & Marketing“ übertragen, wo er direkt in die Kommissionierung laufen kann, wenn alle sonstigen Bedingungen erfüllt sind.
Die Zahlungsbedingung ist nicht richtig konfiguriert
Pro Zahlungsbedingung kann konfiguriert werden, ob der Auftrag in die automatische Kommissionierung laufen soll. Zusätzlich muss im Auftrag der Haken „In Rückstand/Kommissionierung berücksichtigen“ gesetzt sein.
Der Auftrag wurde noch nicht bezahlt (z.B. wegen Vorkasse)
Ist der Haken „Vorkasse prüfen“ in den Zahlungsbedingungen gesetzt, prüft das System automatisch, ob der Auftrag bezahlt wurde. Ist dies nicht der Fall, wird der Auftrag nicht für die Kommissionierung herangezogen. Die Aktivierung ist jedoch nur dann empfehlenswert, wenn die geleisteten Zahlungen täglich über den Kontoauszugsmanager gebucht werden.
Werden die Kontoauszüge nicht täglich eingebucht, ist es sinnvoll, stattdessen zwei Versandbedingungen anzulegen:
- Vorkasse
- Vorkasse bezahlt
Vorkasseaufträge bekommen im Standard die Zahlungsbedingung „Vorkasse“. Bei dieser sind sowohl die Haken Rückstandsauflösung als auch Vorkasse prüfen nicht aktiv.
Manuell wird täglich anhand der Kontoauszüge geprüft, welche Aufträge bereits bezahlt sind. Bezahlten Aufträgen wird manuell die Zahlungsbedingung „Vorkasse bezahlt“ zugewiesen. Bei dieser ist die Einstellung „Rückstandsauflösung“ aktiv. Aufträge mit dieser Zahlungsbedingung werden also im Standard in die Kommissionierung einbezogen.
Weitere Konfigurationsmöglichkeit: Mengenverteilung auch bei noch nicht bezahlten Aufträgen
Es kann frei definiert werden, ob die Mengenverteilung erst nach dem Geldeingang erfolgt oder bereits vorher berücksichtigt wird. Dazu dient folgende Grundeinstellung (Globale Einstellungen -> Lager & Logistik -> Kommissionierung -> Mengenverteilung). Bei gesetztem Haken werden auch Aufträge bei der Mengenverteilung berücksichtigt, die noch nicht bezahlt wurden.
Es handelt sich um eine Teil-Lieferung
Der Auftrag ist nicht in der Kommissionierung, weil er die Auslieferungsregeln von Teillieferungen nicht erfüllt. In v.Soft lässt sich in den Grundeinstellungen (-> Globale Einstellungen -> Lager & Logistik -> Kommissionierung -> Grenzen) über die Einstellung Nur Aufträge mit mind. %-Lieferbarkeit kommissionieren (nach Menge der Kom.-Einheit) einrichten, ab wann Teillieferungen zugelassen werden und wie viel Prozent des Auftrags (nach Menge der Kommissioniereinheiten) lieferbar sein muss, damit der Auftrag automatisch für die Kommissionierung herangezogen wird. 100% würde bedeuten, dass nur komplette Aufträge lieferbar sind. Diese Einstellung wird ggf. durch die Einstellung ‚Nur Komplettlieferung‘ im Auftrag überschrieben.
Beispiel: Im System ist eine Teillieferungsgrenze von 51 Prozent hinterlegt. Ein Kunde bestellt eine Bohrmaschine und drei Schrauben. Die Bohrmaschine ist noch nicht verfügbar. Da sich das System nach den Kommissioniereinheiten richtet, würde der Auftrag nicht kommissioniert werden, da die Schrauben zwar lieferbar sind, aber die Bestellung anhand der Kommissioniereinheiten nicht über 51% des Lieferumfangs gemessen an den Kommissioniereinheiten kommt.
Dazu ist es möglich, länderspezifische Teilliefer-Sperren zu hinterlegen. Damit gilt für bestimmte Länder (z.B. um mehrfache Zollgebühren zu vermeiden) eine Sperre für Teillieferungen.
Beispiel: Aufträge in die Schweiz (die als ’nur Komplettlieferung‘ markiert sind), werden nur kommissioniert, wenn diese auch tatsächlich 100% lieferfähig sind.
Es liegt ein Sonderfall in der Versandmatrix vor
Über die Versandmatrix lässt sich definieren, in welchem Fall welcher Versanddienstleister herangezogen werden soll. Die Versandmatrix lässt sich individuell für die am häufigsten vorkommenden Versandsituationen in verschiedenen Kombinationen konfigurieren:
- Inland (Deutschland)
- EU-Ausland
- Ausland (zum Beispiel Schweiz)
- Gewicht
- Maße
Allerdings lässt sich in der Versandmatrix nicht immer jeder Vorgang entsprechend abbilden. Aufträge, denen über die Versandmatrix entsprechend kein Versanddienstleister zugeordnet werden kann, werden nicht zur Kommissionierung herangezogen und sind manuell nachzubearbeiten. Dies kann zum Beispiel für Speditionsaufträge gelten.
Der Kunde unterliegt einer Liefersperre
Im Kunden kann manuell eine Liefersperre hinterlegt werden – in der Regel dann, wenn zu einem Kunden noch offene Posten vorliegen. Die Aufträge dieses Kunden lassen sich zwar in v.Soft anlegen, werden aber nicht für die Kommissionierung freigeben. In diesen Fällen ist eine manuelle Prüfung nötig.
Wenn der Kunde die von ihm bestellte Ware trotzdem bekommen soll, kann natürlich auch eine andere Zahlungsbedingung, zum Beispiel „Vorkasse“, angeboten werden.
Der Auftrag unterliegt einer Sperre
Aufträge können aufgrund verschiedener Kriterien gesperrt werden:
Kreditlimit
Kunde hat das Kreditlimit bei einem Auftrag oder auch über mehrere Aufträge hinweg überschritten.
Mindestverkaufspreisunterschreitung
Der festgelegte Mindestverkaufspreis wurde unterschritten.
Volumenrechte
Der Mitarbeiter darf Aufträge nur bis zu einem bestimmten Betrag erstellen.
In diesen Fällen ist es nötig, dass ein berechtigter Mitarbeiter den Sperrhaken entfernt. Dies wird in der Sperrhistorie dokumentiert.
Mehr lesen: Wie die Kommissionierung in v.Soft funktioniert